Liliput Familienwelt
Familieninitiative: Steuerabzug für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen
Wiederum ein Hinweis auf eine bevorstehende Volksabstimmung zur Familienpolitik in der Schweiz vom 24. November 2013 zur Familieninitiative - Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen.
Initiativtext der Familieninitiative
Die Bundesverfassung vom 18. April 1999 wird wie folgt geändert:
Art. 129 Steuerharmonisierung Abs. 4 neu
4 Eltern, die ihre Kinder selber betreuen, muss für die Kinderbetreuung mindestens ein gleich hoher Steuerabzug gewährt werden wie Eltern, die ihre Kinder fremd betreuen lassen.
Weiter heisst es unter www.familieninitiative.ch zur Familieninitiative:
Webseite www.familieninitiative.ch
DIE FAMILIENINITIATIVE HAT FOLGENDE ZIELSETZUNGEN:
- Steuerliche Entlastung für alle Familien mit Kindern
- Keine Diskriminierung von Familien, die ihre Kinder selber betreuen
- Wahlfreiheit und Eigenbestimmung von Familien bei der Kindererziehung
- Gegen die Verstaatlichung von Familien und Kindern
- NEIN zur Entmündigung der Eltern
Auch dazu eine kleine Umfrage zu dieser Familieninitiative.
Umfrage: Volksabstimmung Familieninitiative
16 Antworten
+ Liliput Kinderbetreuung - Babysitter, Tagesmütter, Spielgruppen, KiTa +
Kinderbetreuung in der Schweiz finden
+ Babysitter/Babysitting
+ Spielgruppe/Waldspielgruppe
+ Tagesmutter/Tagesfamilie
+ Kinderkrippen/Kindertagesstätten (KiTa)
+ Mittagstisch/Betreuung
+ Tagesschule/Kindergarten
+ Chinderhüeti/Kinderhort
"Familieninitiative". Klingt natürlich toll. Wenn man aber genau darüber nachdenkt, was diese Initiative will, dann merkt man schnell, dass hier wieder das oldfashioned Familienmodell der SVP via Hintertürchen propagiert werden soll. Mamihausfrau und Papialleinverdiener - huch, die können nicht mehr Steuern abziehen als wenn das (oft nicht viel höhere) Einkommen von beiden Elternteilen verdient wird? Da kommt der Neid der Vermögenden und Gutverdienenden aber ziemlich schäbig rüber.
Rechenbeispiel: Der Herr Blocher bringt genug Geld heim, um Frau, 4 Kinder und ein nettes Häuschen zu finanzieren. Herr Milavonic verdient als Pizzakurier 3'500.- und seine Frau als Teilzeitverkäuferin nochmals 3'000.-. Und davon müssen sie dann auch noch die Kita/Tagesmutter bezahlen. Sollen jetzt wirklich beide die Kinderbetreuungskosten abziehen können?
Denn eigentlich ists doch so gedacht: damit wir alle Geld verdienen können, haben wir auch Auslagen (Fahrspesen, Weiterbildung...). Die kann man bis zu einem gewissen Grad ja bei den "Berufsauslagen" geltend machen. Die externe Kinderbetreuung gehört einfach auch in diese Kategorie, wäre ja logisch. Denn wenn niemand meine Kinder betreut, dann kann ich kein steuerbares Einkommen generieren.
Wieso dann aber Geld abgezogen werden soll von den Steuern, das ja gar nicht verdient wurde, ist total unlogisch. Wenn Familien unterstützt werden sollen (was durchaus in meinem Sinne ist, nicht falsch verstehen!) dann erhöht man doch fairerweise einfach die Kinderabzüge für alle? Oder erhöht die Kinderzulagen? Aber das wäre wohl zu einfach und zuwenig plakativ für die Initianten dieser Initiative.
1 Kommentar
Ja und in der Realität gibt es ja nicht nur Blochers... Es gibt ganz viele Familien in diesem Land, die ganz bewusst auf einen ganzen Lohn verzichten (man könnte diesen Kinderbetreuungsabzug in diesen Fällen ja Lohnausfallabzug nennen..) um ihre Kinder selber zu betreuen. Mit diesem einen Lohn haushalten sie nach Kräften und strecken sich oft nach der Decke. Und grad solche "nur Hausfrauen" leisten in diesem Land noch sehr viel Freiwilligenarbeit. Eine Arbeit, ohne die vieles in diesem Land kollabieren würde.
In dieser Initiative geht es mit nichten darum, ein Familienmodell gegen das andere auszuspielen. Jede Familie soll die Wahl haben und jede Familie soll ein Kinderbetreuungsabzug gelten machen können. Oder denkt man etwa, eine Volltime Mutter und Hausfrau ist nie auf externe Betreuung angewiesen punktuell??
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Ich finde die Initiative super, endlich wird man belohnt wenn man als Mami die Kinder zuhause betreut, so wie es eigentlich auch sein sollte. In Deutschland bekommt man sogar Geld dafür wenn man die Kinder zuhause betreut. ^Ja warum wohl? Langzeitstudien haben gezeigt das Kita Kinder in Pubertät viel mehr psychische Schäden bekommen. Weil sie das Urvertrauen in die Eltern völlig verloren haben. Und das alles weil FRAU unbedingt arbeiten gehen will... um nicht abhängig vom Mann zu sein? völlig egoistisch...aber die Folgen sind absehbar. Klar wenn man als Mann nur 3000.- verdient das die Frau auch arbeiten muss... aber dies ist in den meisten Familien nicht der Fall. Die Frauen möchten unbedingt wieder arbeiten, auf kosten der Kinder.
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Grundsätzlich entscheidet doch jede Familie selber, ob die Frau zu hause bleibt und auf einen Lohn verzichtet, oder ob sie arbeiten geht.
Darum finde ich, sollten auch keine Subventionen gezahlt werden, denn wenn man diese möchte, dann kann man ja arbeiten gehen.
Und: wenn eine Frau wirklich zu hause bleibt, dann ist es ja zu 90% auch so, dass man sich das leisten kann, da der Mann genug verdient, oder man ist bereit auf gewisse Luxusgüter zu verzichten. Also warum dann vom Staat bezahlt werden?
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Alle gegen die SVP! Das ist offenbar bei vielen die "Parole" an die man sich mit aller Kraft klammert. Löbliche Ausnahme ist z.B. das CVP-Parteipräsidium und die CVP-Bundeshausfraktion die nicht diesem läppischen "Anti-SVP-Schema" folgten.
www.bernerzeitung.ch/CVP-Delegierten-lassen-ihre-Parteispitze-im-Regen-stehen
Hinweis: Gerade auch wegen der CVP gelten ja bereits in 3 Schweizer Kantonen diese Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen!
Die "Familieninitiative" ist also alles andere als eine "Herdprämie", sondern ein logischer Schritt, will man alle Eltern steuerlich gleich behandeln. Gleichbehandlung bedeutet, dass es keine Rolle spielt, ob Eigenbetreuung oder Fremdbetreuung!
Also bitte nicht nur ein paar Schlagworte wie "Herdprämie" nachplappern. Aber wer weiss, vielleicht wird ja auch die Kinderzulage bald abgeschafft, da diese ja im "Volksmund" auch gerne als "Bockprämie" belächelt wird.
Es bleibt zu hoffen, dass die Mehrheit nicht solch schäbigen Schlagworten folgt...
genau so meinen das übrigens auch die SP-Frauen, die dies noch schöner formuliert haben:
15.09.2013
Die SVP will mit dieser ihrer Initiative das Familienmodell des letzten Jahrhunderts mit der Frau als Hausfrau und dem Mann als Ernährer in der Verfassung verankern. Dagegen wehren wir uns – wir Frauen lassen uns von der SVP nicht unser Familienmodell vorgeben. Jede Frau und jeder Mann sollen selbstbestimmt und ohne staatliche Subventionen entscheiden können, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Es darf nicht sein, dass sich eine Erwerbstätigkeit beider Eltern aufgrund der Steuerprogression und der Kosten für die Fremdbetreuung finanziell nicht lohnt.
Die Initiative hört sich verlockend an. Niemand will Müttern, die ihre Kinder selber betreuen, die verdiente Wertschätzung verwehren. Darum geht es aber nicht, die SVP will mit der Familieninitiative das „klassische" Familienmodell mit der Frau als Betreuerin Hausfrau und dem Mann als Ernährer in der Verfassung verankern. Gleichzeitig legt die Partei all jenen Familien Steine in den Weg, die auf finanzierbare Krippenplätzen und Tagesschulen angewiesen sind. Weshalb Klartext gesprochen werden muss: Mit der SVP-Familieninitiative sollen die Frauen wieder zurück an den Herd!
Steuertechnischer Unsinn
Die SVP-Familieninitiative ist ein steuertechnischer Unsinn und völlig systemfremd. Vergleichbar wäre ein Pendlerabzug für Nicht-Pendler. Oder ein steuerlicher Abzug für eine berufliche Weiterbildung, die gar nicht absolviert wurde. Und wieso kann man dann nicht auch einen Abzug machen für die Betreuung seiner alten kranken Eltern? Weiter würde mit der Einführung des Pauschalabzuges für Mütter, die ihre Kinder selber betreuen geschätzte Steuerausfälle von rund 390 Millionen Franken entstehen.
Die Steuerausfälle sind das eine, der volkswirtschaftliche Schaden das andere: Gut ausgebildete Frauen und Männer würden steuerlich bestraft, wenn sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Diese Forderung stammt ausgerechnet von der Partei, die die Zuwanderung einschränken will, dies trotz hohem Fachkräftemangel. Widerspruch, um Widerspruch. Daher ein klares NEIN zur SVP-Familieninitiative.
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Dennoch: Hoch lebe die FAMILIE - und vor allem die GLEICHBEHANDLUNG aller Familienmodelle!
Die "Familieninitiative" schafft leider neue Ungerechtigkeiten.
Wir haben eine Kinderbetreuerin angestellt, auf deren Lohn wir selbstverständlich Sozialabgaben und Steuern bezahlen. Die Kosten für die Betreuung fressen pro Monat einen beträchtlichen Teil meines Lohnes auf (dies sind mir meine Kinder auch wert!), während viele Kolleginnen ihre Kinder unentgeltlich während ihrer Arbeitstagen zu den Grosseltern geben können, und somit den vollen Lohn für sich haben. Nun sollen diese Familien ebenfalls den Abzug für die Kinderbetreuung machen können. Das ist doch ein Witz, so werden diese Familien ja doppelt belohnt. Das "gesparte" Steuergeld wird wohl kaum zu den Grosseltern wandern...
Oder sollen dann fairerweise die Grosseltern einen Kinderbetreuungsabzug machen können??
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gönn es doch bitte diesen eltern und vorallem auch den kindern.
das leben ist sowieso nicht fair.
aus dir spricht pure eifersucht.
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Hallo.
Wir sind eine vierköpfige Familie. Man muss sich einfach überlegen, wie dann genau der Bund oder der Kanton diese neue Verordnung umsetzen wird. Dies lässt diese Initiative nämlich gänzlich offen, was auch von den Politikern in der letzten Ausgabe der ARENA bestätigten.
Einen Abzug gibt es bereits. Hierfür stehen die allgemeinen Abzüge für Ehefrau und Kinder in der Steuererklärung. Wie bereits sehr gut argumentiert und kommentiert von Bundesrätin Widmer-Schlumpf, ist der zusätzliche Abzug für Fremdbetreuung (da kann übrigens alles abgezogen werden, was belegt bezahlt wurde) bereits ein weiteres Zückerlein - auch für jene die ihre Kinder ohne zu arbeiten, in die Kita geben!
Ich vermute, dass durch diese neue Regelung dann einfach die Höhe der heutigen Abzugsbeträge und Kinderabzüge runter korrigiert werden wird... Ob das nun im Interesse aller sein kann? Wohl kaum, oder?
In unserer Schweiz sollte man einfach mal alles so lassen wie es ist. Und nicht ständig funktionierendes verschlimmbessern...So, wie die Initiative für das gemeinsame Sorgerecht!!!
Haben wir keine grösseren Probleme in der Schweiz, als das sich die Mütter immer gegenseitig fertig machen müssen?
Jeder hat das Gefühl er käme zu kurz...das Leben ist noch nie fair gewesen!!!
Das fängt bei der Geburt an, natürlich - Kaiserschnitt, geht übers Stillen -Flasche und nun arbeitendes Mami gegen Vollzeitmami. Jede Familie will und macht hoffentlich nur das Beste für sein Kind!
Gönnen wir doch jeder Frau/Fam. ihre Variante und lassen wir das Volk abstimmen!
Hallo zusammen!
Wer in Betracht, wie schnell der technologische und strukturelle Wandel heutzutage vorangeht, wird einsehen, dass es nur im Interesse aller ist, die Mütter, die - wenn auch nur teilweise - berufstätig bleiben, mit steuerlichen Abzügen zu unterstützen. Eine teilweise Berufstätigkeit fördert die Unabhängigkeit und nützt der Wirtschaft => einerseits, weil nach der Kinderpause keine teueren Reintegrationsmassnahmen nötig sind und anderseits, weil die Schweizer Wirtschaft auf gut ausgebildete weibliche Fachkräfte angewiesen ist. Die Fremdbetreuungsabzüge wie wir sie heute kennen, entsprechen Berufskosten und unterstützt Familien, die auf ein Zweiteinkommen angewiesen sind, wie auch Frauen, die im Berufsleben bleiben wollen. Und das ist gut so.
Die Famlieninitative will nun die finanzielle und andersweitige Abhängigkeit der Frau vom Mann promoten und das alte "Rollenmodell" wieder aus der Schublade ziehen? In der heutigen Zeit ein definitives Nein, danke! Dann lieber noch der Vorschlag der CVP: www.politnetz.ch/artikel/19289-die-familieninitiative-hat-mit-familie-nichts-zu-tun
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Das ist zudem respektlos und erniedrigend für alle, die erstens in einem Betreuungsberuf arbeiten und zweitens für alle die ihre Kinder extern betreuen lassen weil sie arbeiten müssen oder wollen!
Hier noch das vorläufige amtliche Endergebnis der Volksabstimmung vom 24. Nov. 2013 zur Familieninitiative - Steuerabzüge auch für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen.
JA: 41.5%
NEIN: 58.5%
Stimmbeteiligung: 52.8%
Somit ist die Familieninitiative deutlich gescheitert.
(Lediglich 2.5 Schweizer Kantone haben der Familieninitiative zugestimmt)
Familieninitiative - vorläufige amtliche Endergebnisse
www.parlament.ch/wahlen-abstimmungen/volksabstimmungen/
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Es kam so, wie es zu befürchten war!
Siehe mein Kommentar vom 04.11.2013:
... freue dich nicht zu früh! Denn die Sache ist noch lange nicht gelaufen! Im Gegenteil, mit dem "SVP-Etikett" wird diese "Familieninitiative" höchstwahrscheinlich mächtig bachab geschickt! Wäre die CVP Absender dieser Initiative, gäbe es wohl kaum ernsthaften Widerstand...
Selbst ohne "hellseherische Fähigkeiten" war klar, dass diese "Familieninitiative" ausserhalb der SVP-Wählerschaft auf wenig Gegenliebe stossen würde.
Es bleibt zu hoffen, dass die CVP-Familieninitiativen mehr Zuspruch erhalten.
www.familieninitiativen-cvp.ch/initiativen/
Immer das verfluchte Geld!!Und deise endlosen Diskussionen!!!
Kinder brauchen doch nicht immer das neuste das ist doch nicht nötig früher lebte man mit dem was man hatte.
Kinder wachsen so schnell geniessen wir doch diese Zeit denn sie istz einmalig und hat man nur einmal!!
Ich finde wenn eine Familie arbeiten will soll sie doch sowie wenn eine Frau Zuhause sein will,jeder muss das selber wissen!!