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Liliput Familienwelt
Kind schreit, brüllt alles zusammen - habt ihr Tipps?
Beim Einkaufen; Kind kriegt nicht was es will, brüllt alles zusammen. (Kind helft beim Einkaufen mit.)
Spielplatz; Mama sagt Kind: "Wir gehen jetzt nachhause, wir gehen (bsp, morgen) wieder dahin" Kind schreit wieder herum.
Zu Hause; Egal ob aufräumen, zum Essen kommen oder bereit machen zum nach draussen gehen. Kind weigert sich anzuziehen zukommen oder mit zu helfen.
Kind schreit herum, beisst sich selbst in Arm oder Finger und weint somit wieder!
Habt ihr Tipps oder wie handhabt ihr dies mit euren Kindern?
P.s Es ist mittlerweile Unangenehm irgendwas noch mit dem Kind zu machen, da aussenstehende Personen immer alles besser wissen und sich einmischen. Sogar Drohungen wurden ausgesprochen von wildfremden Personen!
Spielplatz; Mama sagt Kind: "Wir gehen jetzt nachhause, wir gehen (bsp, morgen) wieder dahin" Kind schreit wieder herum.
Zu Hause; Egal ob aufräumen, zum Essen kommen oder bereit machen zum nach draussen gehen. Kind weigert sich anzuziehen zukommen oder mit zu helfen.
Kind schreit herum, beisst sich selbst in Arm oder Finger und weint somit wieder!
Habt ihr Tipps oder wie handhabt ihr dies mit euren Kindern?
P.s Es ist mittlerweile Unangenehm irgendwas noch mit dem Kind zu machen, da aussenstehende Personen immer alles besser wissen und sich einmischen. Sogar Drohungen wurden ausgesprochen von wildfremden Personen!
3 Antworten
Ich kann dir sehr folgendes Buch empfehlen: "Mut zur Erziehung" von der Zürcher Psychologin Eva Zeltner. Das Buch ist im Zytgloggeverlag erschienen. Damit bekommst du gute Werkzeuge für deinen Erziehungsauftrag.
ICH BIN SCHON GROSS!
Es gibt also ziemlich unterschiedliche Arten, wie sich ein Wutanfall äußern kann. Aber im Allgemeinen spricht man von einem Wutanfall, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome vorliegen: Versteifung, sich auf den Boden fallen lassen, schreien, kreischen, weinen, stoßen und zerren, auf dem Boden aufstampfen, schlagen, treten, mit etwas werfen, jammern oder wegrennen. Meistens wird so ein Anfall durch essen, schlafen, ankleiden, einen Konflikt oder Frustration mit einem Gegenstand verursacht.
Bei jungen Kindern kommt Versteifung relativ häufig vor. Wenn sie etwas älter sind, gewinnt das Schreien die Oberhand. Die meisten Wutanfälle sind nach fünf Minuten wieder vorbei. Viele Kinder bekommen regelmäßig Wutanfälle. Und wenn ein im Großen und Ganzen vorbildliches Kind müde, hungrig oder traurig ist, können sogar die besten Eltern oder Erzieher einen unbeabsichtigten Wutanfall nicht verhindern.
Die meisten Wutanfälle kennen einen Kehrpunkt. Bevor dieser Punkt erreicht ist, kann geschicktes Eingreifen die Eskalation verhindern. Nach diesem Punkt wird eine eventuelles Einschreiten den Anfall nur noch verschlimmern. Selbst die besten Strategien helfen dann nicht mehr. Es bleibt dann nichts anderes mehr übrig, als abzuwarten, bis der Wutanfall von selbst wieder abflaut.
SCHLECHTE ELTERN?
Nicht nur das Kleinkind ist in dieser Zeit mitunter frustriert. Für Eltern können die Wutanfälle Ihres Kindes ein wahrer Anschlag auf ihren Gemütszustand sein. Es ist schwierig, zu sehen, was im Kopf eines Kindes vor sich geht, da das Kleinkind noch nicht imstande ist, gut zu kommunizieren. Es kann also für die Eltern auch sehr frustrierend sein, wenn sie einfach nicht verstehen können, was ihr Kind will. Sie möchten Ihrem Kind so gerne helfen, aber wissen nicht wie. Wenn Ihr Kind echt ausrastet, können Sie schnell böse werden oder sich sogar vor dem Verhalten Ihres Kindes fürchten. Einige Eltern machen sich Sorgen über diese Gefühle und fragen sich verzweifelt, was sie tun müssen, um gute Eltern zu sein.
Manche Kinder bekommen selten oder sogar nie Wutanfälle. Deshalb neigt man dazu, Eltern die Schuld zu geben, wenn Ihr Kind häufig Wutanfälle bekommt. Dies ist allerdings unbegründet. Als Eltern haben Sie keinen Einfluss darauf, ob Ihr Kind einen Wutanfall bekommt oder nicht. Aber worauf Sie als Eltern wohl Einfluss haben, ist die Art und Weise, wie Sie mit einem solchen Wutanfall umgehen.
WAS SIE LIEBER NICHT TUN SOLLTEN
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kleinkinder, die häufig und heftige Wutanfälle bekommen, häufiger misshandelt werden. Nun wird den meisten Eltern wohl klar sein, dass Misshandlung keine angemessene Art ist, um mit einem Wutanfall umzugehen. Aber auch andere Methoden, die an sich logisch klingen, können mitunter eine andere Wirkung zeigen, als Sie beabsichtigt hatten. Von folgenden Reaktionen ist im jeden Fall abzuraten:
• Strafen
Wie schwer es auch ist, versuchen Sie, keine Disziplinmaßnahmen zu ergreifen. Selbst nicht, wenn Ihr Kind Dinge kaputt macht oder handgreiflich wird. Strafen ist eine negative Form von Aufmerksamkeit und kann sogar das Gegenteil dessen bewirken, was es soll. Wenn Ihr Kind einmal herausgefunden hat, dass es auf diese Weise Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, wird es beim nächsten Mal wieder genauso handeln, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
• Verhandeln
Wenn Ihr Kind sich mitten in einem Wutanfall befindet, ist eine vernünftige Diskussion nicht möglich. Es hat daher auch keinen Sinn, dass Sie versuchen, mit ihm zu verhandeln. Auch dies wird nämlich die entgegengesetzte Auswirkung haben: Ihr Kind betrachtet den Wutanfall als eine Methode, mit der es Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann und wird Sie auf diese Weise manipulieren.
• Nachgeben
Manchmal sind Sie bereit alles zu tun, nur um des lieben Friedens willen. Und ist es jetzt wirklich so verkehrt, Ihrem Kind diese eine Süßigkeit zu geben? Leider wird auch dies gerade die entgegengesetzte Auswirkung haben. Ihr Kind wird feststellen, dass es mit einem Wutanfall seinen Willen durchboxen kann und bei der nächsten Gelegenheit bricht wieder die Hölle aus.
WAS SIE TUN SOLLTEN
Die allerbeste Art, mit negativem Verhalten umzugehen, ist das Verhalten zu ignorieren. Wie schon gesagt, ist für ein Kind auch negative Aufmerksamkeit eine Art von Aufmerksamkeit und wird es daher nicht davor zurückschrecken, negatives Verhalten einzusetzen, um im Mittelpunkt zu stehen. Aber was können Sie noch tun, um negatives Verhalten zu entmutigen?
• Ablenken
Das funktioniert vor allem bei kleinen Kindern gut. Wenn Ihr Kind auf dem Boden aufstampft oder mit etwas wirft, zeigen Sie dann z. B. auf sein Spielzeug und versuchen Sie, sein Interesse dafür zu wecken.
• Positives Verhalten belohnen
Belohnen Sie Ihr Kind, wenn es sich so verhält, wie Sie es sich wünschen. Ein paar liebe Worte oder ein Küsschen reichen schon aus. So ermutigen Sie Ihr Kind, sein positives Verhalten zu wiederholen und vermitteln Sie Ihrem Kind ein positives Selbstbild.
• Auf Körpersprache achten
Achten Sie darauf, dass Sie das ausstrahlen, was Sie sagen. Wenn Sie Ihrem Kind klar machen möchten, dass etwas verboten ist, sagen Sie Ihm dies dann nicht lachend. Denn das ist sehr verwirrend für das Kind: Es weiß nicht mehr, ob Sie jetzt froh oder böse über das sind, was es getan hat.
• "Nein" keine Chance geben
Wenn Ihr Kind in der "Nein-Phase" ist, wird es dieses Wort immer benutzen, selbst dann, wenn es eigentlich "ja" meint. Der Trick besteht darin, ihm keine Chance zu geben, "nein" zu sagen. Anstelle einer Ja/Nein-Frage wie "Wollen wir ein hübsches Bild malen?" können Sie die Frage besser so formulieren: "Was möchtest du lieber machen, zusammen mit mir ein schönes Bild malen oder mit den Bauklötzen spielen?".
• Das Kind so viel wie möglich selbst tun lassen
Geben Sie Ihrem Kind die Chance, so viel wie möglich selbst zu tun und ermutigen Sie es hierzu. Sagen Sie Dinge wie "Ganz schön schlau von Dir, dass Du das schon kannst. Was für ein großer Junge/großes Mädchen Du doch schon bist!". Das gibt Ihrem Kind Selbstvertrauen.
• Deutlich und konsequent sein
Lassen Sie Ihr Kind deutlich wissen, was die Regeln sind und halten Sie sich auch konsequent daran. Es ist für ein Kind sehr wichtig, seine Grenzen zu kennen, denn innerhalb dieser Grenzen fühlt es sich sicher. Es weiß dann auch genau, woran es ist. So lernt es selbst, später eigene Grenzen zu ziehen. Es kann schon mal vorkommen, dass Sie in eine Situation kommen, in der ein Wutanfall Sie in Verlegenheit bringen kann. Versuchen Sie dann, so mit Ihrem Kind umzugehen wie immer. Wenn Sie Ihr Kind in einer solchen Situation mit besonderer Vorsicht behandeln, geben Sie ihm dadurch eine Machtposition. Es begreift dann schnell, dass es auf diese Art seinen Willen durchsetzen kann und wird das ausnutzen. Auch ist für Ihr Kind dann nicht mehr deutlich, an welche Regeln es sich zu halten hat.
• Unerwünschtes Verhalten besprechbar machen
Wenn Ihr Kind sich gerade mitten in einem Wutanfall befindet, wird diese Methode wahrscheinlich nicht funktionieren. Es ist jedoch sinnvoll, Ihr Kind hinterher für sein Verhalten zurechtzuweisen. Achten Sie dann jedoch darauf, Ihrem Kind klar zu machen, dass Sie nicht es selbst, sondern sein schlechtes Verhalten missbilligen. Sagen Sie also nicht: "Du warst gerade nicht lieb; Mama fand Dich überhaupt nicht mehr lieb.", sondern "Was warst Du gerade böse! Mama fand das nicht schön, wie Du Dich verhalten hast!".
• Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle Ihres Kindes
Fragen Sie sich nach den Gründen, warum Ihr Kind ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt und versuchen Sie, darauf einzugehen. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie verstehen, wie es sich fühlt. Wenn Ihr Kind z. B. einen Wutanfall bekommt, weil ein anderes Kind es geschlagen hat, können Sie hinterher zu ihm sagen: "Nun, dass war nicht schön für Dich, gell, dass Thomas Dir weh getan hat.". Weisen Sie Ihr Kind dabei jedoch auch auf die Folgen seines eigenen Verhaltens hin. Sie können z. B. sagen: "Aber wie Du danach mit den Bauklötzen geschmissen hast, fand Mama nicht schön.".
• Eine Auszeit einlegen
Wenn Sie gerade weder ein noch aus mit Ihrem Kind wissen, können Sie es kurz zur Seite nehmen. Gehen Sie mit ihm z. B. auf den Gang oder setzen Sie es auf einen Stuhl. Achten Sie dabei darauf, selbst ruhig zu bleiben und Ihr Kind nicht mit Gewalt zum Auszeit-Platz zu ziehen. Sie können auch selbst kurz Abstand von Ihrem Kind nehmen. Bei kleinen Kindern funktioniert es prima, sich einfach umzudrehen und sich ein paar Meter von dem Kind zu entfernen. Damit verkürzen Sie den Wutanfall.
Als Faustregel gilt: eine Minute pro Lebensjahr. Nicht kürzer, denn sonst betrachtet das Kind Ihr Verhalten als ein schönes Spiel. Aber auch nicht länger, denn dann vergisst Ihr Kind, warum es eigentlich zur Ruhe kommen musste. Ein kleines Kind wird schnell unruhig, wenn die Auszeit zu lange dauert und kann noch nicht einschätzen, was Sie jetzt über es denken. Achten Sie deshalb darauf, sich an die Faustregel 'eine Minute pro Lebensjahr' zu halten. Sie sollten Ihr Kind auch nie zur Strafe ins Bett schicken! Dann wird es nämlich seinen Schlafplatz mit der Bestrafung assoziieren, was zu Schlafproblemen führen kann.
• Routine walten lassen
Wie schon gesagt, fühlt ein Kind sich am sichersten, wenn es genau weiß, woran es ist. Eine feste Routine kann ihm daher sehr viel Halt geben. Versuchen Sie, so häufig wie möglich, zu festen Uhrzeiten zu essen, mit dem Kind zu spielen und das Kind ins Bett zu bringen. Dann weiß Ihr Kind, was es erwarten kann und wird diesen Rhythmus als vertraut empfinden.
Es gibt also ziemlich unterschiedliche Arten, wie sich ein Wutanfall äußern kann. Aber im Allgemeinen spricht man von einem Wutanfall, wenn eines oder mehrere der folgenden Symptome vorliegen: Versteifung, sich auf den Boden fallen lassen, schreien, kreischen, weinen, stoßen und zerren, auf dem Boden aufstampfen, schlagen, treten, mit etwas werfen, jammern oder wegrennen. Meistens wird so ein Anfall durch essen, schlafen, ankleiden, einen Konflikt oder Frustration mit einem Gegenstand verursacht.
Bei jungen Kindern kommt Versteifung relativ häufig vor. Wenn sie etwas älter sind, gewinnt das Schreien die Oberhand. Die meisten Wutanfälle sind nach fünf Minuten wieder vorbei. Viele Kinder bekommen regelmäßig Wutanfälle. Und wenn ein im Großen und Ganzen vorbildliches Kind müde, hungrig oder traurig ist, können sogar die besten Eltern oder Erzieher einen unbeabsichtigten Wutanfall nicht verhindern.
Die meisten Wutanfälle kennen einen Kehrpunkt. Bevor dieser Punkt erreicht ist, kann geschicktes Eingreifen die Eskalation verhindern. Nach diesem Punkt wird eine eventuelles Einschreiten den Anfall nur noch verschlimmern. Selbst die besten Strategien helfen dann nicht mehr. Es bleibt dann nichts anderes mehr übrig, als abzuwarten, bis der Wutanfall von selbst wieder abflaut.
SCHLECHTE ELTERN?
Nicht nur das Kleinkind ist in dieser Zeit mitunter frustriert. Für Eltern können die Wutanfälle Ihres Kindes ein wahrer Anschlag auf ihren Gemütszustand sein. Es ist schwierig, zu sehen, was im Kopf eines Kindes vor sich geht, da das Kleinkind noch nicht imstande ist, gut zu kommunizieren. Es kann also für die Eltern auch sehr frustrierend sein, wenn sie einfach nicht verstehen können, was ihr Kind will. Sie möchten Ihrem Kind so gerne helfen, aber wissen nicht wie. Wenn Ihr Kind echt ausrastet, können Sie schnell böse werden oder sich sogar vor dem Verhalten Ihres Kindes fürchten. Einige Eltern machen sich Sorgen über diese Gefühle und fragen sich verzweifelt, was sie tun müssen, um gute Eltern zu sein.
Manche Kinder bekommen selten oder sogar nie Wutanfälle. Deshalb neigt man dazu, Eltern die Schuld zu geben, wenn Ihr Kind häufig Wutanfälle bekommt. Dies ist allerdings unbegründet. Als Eltern haben Sie keinen Einfluss darauf, ob Ihr Kind einen Wutanfall bekommt oder nicht. Aber worauf Sie als Eltern wohl Einfluss haben, ist die Art und Weise, wie Sie mit einem solchen Wutanfall umgehen.
WAS SIE LIEBER NICHT TUN SOLLTEN
Untersuchungen haben gezeigt, dass Kleinkinder, die häufig und heftige Wutanfälle bekommen, häufiger misshandelt werden. Nun wird den meisten Eltern wohl klar sein, dass Misshandlung keine angemessene Art ist, um mit einem Wutanfall umzugehen. Aber auch andere Methoden, die an sich logisch klingen, können mitunter eine andere Wirkung zeigen, als Sie beabsichtigt hatten. Von folgenden Reaktionen ist im jeden Fall abzuraten:
• Strafen
Wie schwer es auch ist, versuchen Sie, keine Disziplinmaßnahmen zu ergreifen. Selbst nicht, wenn Ihr Kind Dinge kaputt macht oder handgreiflich wird. Strafen ist eine negative Form von Aufmerksamkeit und kann sogar das Gegenteil dessen bewirken, was es soll. Wenn Ihr Kind einmal herausgefunden hat, dass es auf diese Weise Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann, wird es beim nächsten Mal wieder genauso handeln, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
• Verhandeln
Wenn Ihr Kind sich mitten in einem Wutanfall befindet, ist eine vernünftige Diskussion nicht möglich. Es hat daher auch keinen Sinn, dass Sie versuchen, mit ihm zu verhandeln. Auch dies wird nämlich die entgegengesetzte Auswirkung haben: Ihr Kind betrachtet den Wutanfall als eine Methode, mit der es Ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen kann und wird Sie auf diese Weise manipulieren.
• Nachgeben
Manchmal sind Sie bereit alles zu tun, nur um des lieben Friedens willen. Und ist es jetzt wirklich so verkehrt, Ihrem Kind diese eine Süßigkeit zu geben? Leider wird auch dies gerade die entgegengesetzte Auswirkung haben. Ihr Kind wird feststellen, dass es mit einem Wutanfall seinen Willen durchboxen kann und bei der nächsten Gelegenheit bricht wieder die Hölle aus.
WAS SIE TUN SOLLTEN
Die allerbeste Art, mit negativem Verhalten umzugehen, ist das Verhalten zu ignorieren. Wie schon gesagt, ist für ein Kind auch negative Aufmerksamkeit eine Art von Aufmerksamkeit und wird es daher nicht davor zurückschrecken, negatives Verhalten einzusetzen, um im Mittelpunkt zu stehen. Aber was können Sie noch tun, um negatives Verhalten zu entmutigen?
• Ablenken
Das funktioniert vor allem bei kleinen Kindern gut. Wenn Ihr Kind auf dem Boden aufstampft oder mit etwas wirft, zeigen Sie dann z. B. auf sein Spielzeug und versuchen Sie, sein Interesse dafür zu wecken.
• Positives Verhalten belohnen
Belohnen Sie Ihr Kind, wenn es sich so verhält, wie Sie es sich wünschen. Ein paar liebe Worte oder ein Küsschen reichen schon aus. So ermutigen Sie Ihr Kind, sein positives Verhalten zu wiederholen und vermitteln Sie Ihrem Kind ein positives Selbstbild.
• Auf Körpersprache achten
Achten Sie darauf, dass Sie das ausstrahlen, was Sie sagen. Wenn Sie Ihrem Kind klar machen möchten, dass etwas verboten ist, sagen Sie Ihm dies dann nicht lachend. Denn das ist sehr verwirrend für das Kind: Es weiß nicht mehr, ob Sie jetzt froh oder böse über das sind, was es getan hat.
• "Nein" keine Chance geben
Wenn Ihr Kind in der "Nein-Phase" ist, wird es dieses Wort immer benutzen, selbst dann, wenn es eigentlich "ja" meint. Der Trick besteht darin, ihm keine Chance zu geben, "nein" zu sagen. Anstelle einer Ja/Nein-Frage wie "Wollen wir ein hübsches Bild malen?" können Sie die Frage besser so formulieren: "Was möchtest du lieber machen, zusammen mit mir ein schönes Bild malen oder mit den Bauklötzen spielen?".
• Das Kind so viel wie möglich selbst tun lassen
Geben Sie Ihrem Kind die Chance, so viel wie möglich selbst zu tun und ermutigen Sie es hierzu. Sagen Sie Dinge wie "Ganz schön schlau von Dir, dass Du das schon kannst. Was für ein großer Junge/großes Mädchen Du doch schon bist!". Das gibt Ihrem Kind Selbstvertrauen.
• Deutlich und konsequent sein
Lassen Sie Ihr Kind deutlich wissen, was die Regeln sind und halten Sie sich auch konsequent daran. Es ist für ein Kind sehr wichtig, seine Grenzen zu kennen, denn innerhalb dieser Grenzen fühlt es sich sicher. Es weiß dann auch genau, woran es ist. So lernt es selbst, später eigene Grenzen zu ziehen. Es kann schon mal vorkommen, dass Sie in eine Situation kommen, in der ein Wutanfall Sie in Verlegenheit bringen kann. Versuchen Sie dann, so mit Ihrem Kind umzugehen wie immer. Wenn Sie Ihr Kind in einer solchen Situation mit besonderer Vorsicht behandeln, geben Sie ihm dadurch eine Machtposition. Es begreift dann schnell, dass es auf diese Art seinen Willen durchsetzen kann und wird das ausnutzen. Auch ist für Ihr Kind dann nicht mehr deutlich, an welche Regeln es sich zu halten hat.
• Unerwünschtes Verhalten besprechbar machen
Wenn Ihr Kind sich gerade mitten in einem Wutanfall befindet, wird diese Methode wahrscheinlich nicht funktionieren. Es ist jedoch sinnvoll, Ihr Kind hinterher für sein Verhalten zurechtzuweisen. Achten Sie dann jedoch darauf, Ihrem Kind klar zu machen, dass Sie nicht es selbst, sondern sein schlechtes Verhalten missbilligen. Sagen Sie also nicht: "Du warst gerade nicht lieb; Mama fand Dich überhaupt nicht mehr lieb.", sondern "Was warst Du gerade böse! Mama fand das nicht schön, wie Du Dich verhalten hast!".
• Zeigen Sie Verständnis für die Gefühle Ihres Kindes
Fragen Sie sich nach den Gründen, warum Ihr Kind ein bestimmtes Verhalten an den Tag legt und versuchen Sie, darauf einzugehen. Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie verstehen, wie es sich fühlt. Wenn Ihr Kind z. B. einen Wutanfall bekommt, weil ein anderes Kind es geschlagen hat, können Sie hinterher zu ihm sagen: "Nun, dass war nicht schön für Dich, gell, dass Thomas Dir weh getan hat.". Weisen Sie Ihr Kind dabei jedoch auch auf die Folgen seines eigenen Verhaltens hin. Sie können z. B. sagen: "Aber wie Du danach mit den Bauklötzen geschmissen hast, fand Mama nicht schön.".
• Eine Auszeit einlegen
Wenn Sie gerade weder ein noch aus mit Ihrem Kind wissen, können Sie es kurz zur Seite nehmen. Gehen Sie mit ihm z. B. auf den Gang oder setzen Sie es auf einen Stuhl. Achten Sie dabei darauf, selbst ruhig zu bleiben und Ihr Kind nicht mit Gewalt zum Auszeit-Platz zu ziehen. Sie können auch selbst kurz Abstand von Ihrem Kind nehmen. Bei kleinen Kindern funktioniert es prima, sich einfach umzudrehen und sich ein paar Meter von dem Kind zu entfernen. Damit verkürzen Sie den Wutanfall.
Als Faustregel gilt: eine Minute pro Lebensjahr. Nicht kürzer, denn sonst betrachtet das Kind Ihr Verhalten als ein schönes Spiel. Aber auch nicht länger, denn dann vergisst Ihr Kind, warum es eigentlich zur Ruhe kommen musste. Ein kleines Kind wird schnell unruhig, wenn die Auszeit zu lange dauert und kann noch nicht einschätzen, was Sie jetzt über es denken. Achten Sie deshalb darauf, sich an die Faustregel 'eine Minute pro Lebensjahr' zu halten. Sie sollten Ihr Kind auch nie zur Strafe ins Bett schicken! Dann wird es nämlich seinen Schlafplatz mit der Bestrafung assoziieren, was zu Schlafproblemen führen kann.
• Routine walten lassen
Wie schon gesagt, fühlt ein Kind sich am sichersten, wenn es genau weiß, woran es ist. Eine feste Routine kann ihm daher sehr viel Halt geben. Versuchen Sie, so häufig wie möglich, zu festen Uhrzeiten zu essen, mit dem Kind zu spielen und das Kind ins Bett zu bringen. Dann weiß Ihr Kind, was es erwarten kann und wird diesen Rhythmus als vertraut empfinden.
2 Kommentare Sortierung: Neuste Bewertung Chronologisch
Das Verhalten kommt mir extrem bekannt vor, das erlebe ich täglich bei der Arbeit. Da hilft nur eines. Lass Dich nicht auf das Spielchen ein und setze Grenzen. Zieh dies konsequent durch. Und ganz ehrlich, auch wenn es dadurch viele peinliche Situationen gibt, da muss man einfach durch. Das muss Dir ein Stück weit egal sein. Dein Kind möchte die Grenzen ausloten. Gib ihm das Umfeld, damit es dies auch kann.