Liliput Familienwelt
Nanny Arbeitsvertrag kündigen ja oder nein?
Mir geht es momentan nicht gut. Ich arbeite 3 Tage in einer Familie mit 2 Kleinkindern, darunter auch ein Baby.
Ich bin 12 Stunden dort und bekomme weit unter 3000 Frs monatlich.
An den anderen Tagen bin ich auch noch beschäftigt und merke nun, dass es mir zuviel wird. Ich weiss nicht, ob ich meinen Arbeitgeber darauf ansprechen soll oder nicht. Wenn ich mal einen Arzttermin hatte, war er schon nicht so erfreut. Kann mir denken, wenn ich nach mehr Lohn oder weniger Arbeitspensum frage, dass er nicht begeistert sein wird.
Wer ist/war in einer ähnlichen Situation und weiss einen Rat?
Danke für Eure Antworten.
Liebe Grüsse,
Linda
11 Antworten
Du hast damals ja zu diesem Arbeitsvertrag gesagt. Nun merkst du, dass es für dich nicht mehr stimmt und wenn du nichts änderst, wird es auch für die Kinder nicht mehr stimmen (wenn dem nicht jetzt schon so ist).
Wenn es dir zuviel wird vom langen Pensum her, wird es auch nicht weniger schwer, wenn du dafür mehr Lohn bekommen würdest, oder?
Also, schau ob du verhandeln kannst, die Stunden pro Tag zu reduzieren. Wenn es nicht geht, such dir eine neue Arbeit.
1 Kommentar
Die wöchentliche Höchstarbeitszeit nach Artikel ArG9 ArGV1 beträgt 45 Stunden, d.h. 9 Stunden pro Tag für Büro, Detail, technische und sonstige Angestellten, Detailhandel, für alle übrigen Arbeitnehmerin darf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit 50 Stunden, d.h. 10 Stunden pro Tag betreffen inkl. gesetzlichen Pausen! unter www.seco.ch
Ausserdem hat der Arbeitnehmer Anspruch auf 4 Wochen Ferien im Jahr, so wie die gesetzlichen Feiertage. Sollten die gesetzlichen Feiertage aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht eingenommen werden, so darf der Arbeitnehmer diese jederzeit kompensieren! Ausserdem hat der Arbeitnehmer Anspruch auf 2 freie Tage in der Woche.
Sollten Überstunden vom Arbeitgeber beansprucht werden, so kann dies in Absprache mit dem Arbeitgeber innerhalb von einer abgemachten Zeit kompensiert werden.
unter www.awa.sg.ch/ www.awa.zh.ch
Für dein 60%-Pensum sollte also ein Lohn von knapp 3000.- gar nicht so schlecht sein, das wäre ja bei 100% hochgerechnet immerhin 5000.- UND davon träumen heutzutage noch viele ;).
2 Kommentare Sortierung: Neuste Bewertung Chronologisch
Um das ganze beurteilen zu können ist es auch relevant ob Dein Lohn brutto oder netto ist und wieviele der Versicherungen Dein Arbeitgeber übernimmt und ob Du selbständig erwerbend bist od nicht! Was hast Du für eine Ausbildung? Je nach fachl. Kompetenz ist der Lohn auch höher oder eben nicht!
Das die Arbeitstage als Nanny in einem Privathaushalt lang sind, versteht sich von selbst.
Ich verstehe Dein Bericht auch so, dass es Dir erst zuviel wird, seit Du noch einen anderen Job hast?!
Bei einem 60%-Pensum ist dein Lohn wirklich nicht schlecht. Es ist aber leider so, dass das Pensum eigentlich immer höher liegt. Darum müsste man neu verhandeln. Präsenzzeiten sind zudem ebenfalls Arbeitszeiten. Liegt ein Notfall vor, musst du nämlich da sein und handeln. Man kann Kinder auch nicht einfach schlafen legen und dann seine Ruhe haben. In der Langzeitspitex ist es so geregelt, dass man während der Pausen das Haus verlassen kann, sonst ist es Arbeitszeit.
Wie oben schon mehrfach erwähnt!
Ein Gespräch mit deinem Arbeitsgeber ist deutlich angezeigt.
Du kannst selbstverständlich auch ein Mail senden und ihm mitteilen, dass du gerne ein Gesprächstermin mit Ihm vereinbaren möchtest zum Thema "Arbeitszeit und Lohn".
So ist er informiert und kann sich im Vorfeld darüber Gedanken machen, was seine Erwartungen an dich sind und zu welchem Preis. Versuche zu verhandeln und schildere ihm Deine Ansicht und dein Engagement als Nanny.
Entscheide nach diesem Gespräch, ob Du ihm auch in Zukunft deine Dienste zur Verfügung stellen kannst oder willst. Aber treffe eine Entscheidung!
Ich wünsche dir Offenheit und Transparenz mit gesundem Selbstvertauen.
Liebe Grüsse von LouLou
Aus der rechtlichen Sicht:
Ich möchte niemanden hier kritisieren, jedoch arbeite ich im Rechtsdienst und Finanzen. Auch wenn ein Arbeitsvertrag besteht, darf er sich nicht nach den gesetzlichen Statuten gemäss Schweizer Obligationenrecht unterscheiden. Somit hat die Arbeitnehmerin Recht auf gesetzlichen Vorschriften der Arbeitsstunden, auch wenn sie diese für 12 Stunden/Tag unterschrieben hat. Vor einem Arbeitsgericht würde diese Bedingungen überhaupt nicht akzeptiert werden.
Die wöchentliche Höchstarbeitszeit nach Artikel ArG9 ArGV1 beträgt 45 Stunden, d.h. 9 Stunden pro Tag für Büro, Detail, technische und sonstige Angestellten, Detailhandel, für alle übrigen Arbeitnehmerin darf eine wöchentliche Höchstarbeitszeit 50 Stunden, d.h. 10 Stunden pro Tag betreffen inkl. gesetzlichen Pausen! unter www.seco.ch
Ausserdem hat der Arbeitnehmer Anspruch auf 4 Wochen Ferien im Jahr, so wie die gesetzlichen Feiertage. Sollten die gesetzlichen Feiertage aufgrund der Arbeitsbedingungen nicht eingenommen werden, so darf der Arbeitnehmer diese jederzeit kompensieren! Ausserdem hat der Arbeitnehmer Anspruch auf 2 freie Tage in der Woche.
Sollten Überstunden vom Arbeitgeber beansprucht werden, so kann dies in Absprache mit dem Arbeitgeber innerhalb von einer abgemachten Zeit kompensiert werden.
unter www.awa.sg.ch / www.awa.zh.ch
Sorry für mein Deutsch, es ist nicht meine Muttersprache.
Ich war auch in deine Position. Ich habe 5 Tage - mehr als 50 Stunden gearbeitet. Ich habe ein Vertrag gehabt, alles bezahlt, alles in Ordnung. 2 Kinder. Ich musste alles machen aber es war OK am Anfang. Aber danach ein paar Monate, ich war sehr müde, ich wollte nicht zum Arbeit gehen!! Ich war nicht mehr ich, die Nanny das liebte so viel den Job... es war trauriog für mich und ich könnte nicht verstanden warum bin ich so. Und dann ich musste überlegen: es war zu weit, der Vater war ''speziel''- ich kann nicht erklären, ich könnte ''ich'' sein wann er zu Hause war. Sehr unangenehm. Danach der erste Monat ich wollte der Job verlassen aber ich hatte so eine gute Beziehung mit der Kinder gehabt, in speziell moit die Kleinste...Ich habe ein paar Monate gearbeitet und dann ich musste mich erkundingen Weil ich hate Burn out und ich musste in Spital gehen! Wie dumm ist das? Also dann ich musste gehen. Ich habe gearbeitet bis meine Familie eine andere Nanny gefunden. Sie haben einse sehr gute Referenz mir gegeben und sie haben mich für eine Abendessen eingeladen und alles war gut.
Für mich war schwierig zum erkundingen, ich habe das nie gemacht und ich habe auch 2 Jahre für die gleiche Familie gearbeitet. Aber ich musste das machen und es war der beste Entscheidung in einem Job gemacht, zu erkundingen.
Du musst sehr gut überlegen, was du willst und was du füllst.
Alles gute,
Lili.