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Nein, Kigä. Aber ich hatte guten Einblick in die Schulen, da ich oft im Lehrerzimmer weilte und allerhand mitkriegte. Und ich arbeitet oft in kleinen Gemeinden. Da kriegt man eher Sachen mit. Und natürlich erlebte ich auch einiges durch die eigenen Kinder, welche nun die Oberstufe besuchen. Ich bin gefrustet ab der heutigen Art von Kiga-Unterricht und Schulsystem- und das nicht erst heute sondern schon seit vielen Jahren. Deshalb interessierte mich das Thema auch immer.

Ich versuche immer gegen den Strom zu schwimmen und auf meine guten Erfahrungen aus meinem Berufsleben zu bauen, aber das immer "gegen den Strom" ist auf Dauer sehr anstrengend. Denn es kommen immer mehr Auflagen und Einschränkungen wo und wie geschwommen wird, und nicht viele Neuerungen sind wirklich befriedigend. Das frustet mich sehr- und nimmt viel Elan weg. Mir fehlt Zeit an allen Ecken und Enden. Ich wüsste genau was die Kinder einzeln haben müssten, kann aber gar nicht richtig ansetzen mit den heutigen Stundenplänen und dem ganzen Drum herum.

Aber das Hauptproblem scheint mir, dass die jüngeren Kolleginnen gar nicht wissen (und wissen können), wie es anders sein könnte. Davon spricht niemand- es wird immer nur nach vorwärts geschaut. Perfektion auch hier- auch die enorme manchmal fast selbstgefällige Selbstsicherheit der jungen Lehrpersonen fällt auf, sich zu hinterfragen oder Fehler einzugestehen scheint kaum Thema zu sein. Irgendwie beneidenswert; sie sind auch wirklich gut ausgebildet im schulischen Bereich und doch--... Manchmal träume ich von etwas weniger sich nach aussen verkaufen müssen, etwas weniger Perfektion, dafür mehr Zeit und mehr - mir fällt die Formulierung schwer- irgendwie mehr Menschlichkeit. Auch nicht das richtige Wort, aber vielleicht kommt die Botschaft ja doch an was ich mitteilen möchte. Natürlich ist das wieder sehr generell gesprochen... es sind ja nicht alle so.

Ich wünsche mir Schulleiter welche Mut haben eigene Wege zu gehen. Weil die Schule aber immer wieder gechekt wird sind auch ihnen die Hände und Füsse gebunden. Wir sind nicht privat angestellt.

Na ja, lamentieren bringt nichts. Entweder ich beuge mich den geforderten Anforderungen oder ich gehe. Tatsächlich ist es glaub so weit, endlich den endgültigen Schlussstrich darunter zu ziehen. Mein persönliches Problem ist, dass ich höchst ungern halbherzig arbeite. Wenn es aber um Menschen geht, spüre ich einfach Verantwortung. Da bringe ich es nicht fertig halbherzig zu sein.
Mein Ausstieg bedeutet persönlich viel zu verlieren. Das hielt mich immer bisher davon ab. Nun ja, ich schwanke... die Zeit wird`s zeigen.
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Ich glaube Aargauerin das du das sehr gut machst, bist du Lehrerin? Nicht alle Lehrpesonen haben genügend soziale Kompetenzen und ich finde auch das es angemessen wäre in diesen Bereichen für Weiterbildungen zur Unterstützung der Fachkräfte zu sorgen! Lg Leona
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@ Leona: Ned ganz. Die Kinder welche Schwierigkeiten haben und es nicht schaffen erhalten trotzdem ein Bonusgeschenk, denn es zählt "sich bemüht haben". Oder ein anderes Kind hilft ihm gegen Ende es fertig zu stellen und so kommt es auch zum Geschenk; und beim Helferkind gilt es abzuschätzen... je nach Aufwand. Solche Mischrechnungen akzeptieren die Kinder bei mitgelieferter Begründung gut. In der Regel sind sie grosszügig. Wenn ein Kind das unfair findet sind es meistens die Kinder, welche gern überall immer das Gefühl haben, dauernd zu kurz zu kommen, oder aber sie können bei einem Spiel eh nie- wirklich nie- verlieren. Oft kommen dann Wutanfälle hinten nach.
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Liebe Aargauerin

Ja genau das meine ich die Kinder individuell für besondere Leistungen zu loben , aber eben individuell auf das Kind zugeschnitten, das ist die Kunst. Ermutigen und bestärken, das hilft enorm, das ein Kind erwünschtes Verhalten vermehrt zeigen kann.Diese Bonussysteme mit materiellen Gschänkli gefallen mir sowieso nur bedingt, da ja diese meist für alle gleich erfüllt werden müssen und so die selben Kinder meist leer ausgehen , auch die welche sich bemühen.

Lg Leona
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Das mit dem "positiv Belohnen" ist so `ne Sache und hatten wir Pädagogen kürzlich auch zum Thema. Ja, ich erreiche einiges bei den Kindern so, aber in der Tat verstehe ich die Bedenken Anderer die meinen, ob das wirklich schon im Kindesalter immer nötig sei und ob man so den Konsumboom und mangelnde Eigeninitiative der Kinder nicht noch untermauere so. Brauche es wirklich für alles immer ein Zückerli und zusätzlichen Anreiz? Es ist wohl wie immer eine Frage des Masses. Allerdings kriegen die Kinder ja dauernd irgendwo irgendwelchen Kleinkram...

Und ehrlich gesagt: Ich lobe speziell positiv auch eigentlich nur wenn es eine echte besondere Leistung ist und sage den Kinder auch ehrlich, wenn ich sie (die Leistung) nicht finden kann und es "schludrig" finde...
Es kamen noch nie Klagen, offenbar verstehe ich es die Waage damit zu halten. Statt immer alles gut zu finden und automatsch zu loben versuche ich lieber den Weg der Motivation... persönlich auf das Kind zugeschnitten.
Und zum besonderem Lob: Das kann manchmal gegen aussen nicht ersichtlich ein, warum eine Arbeit oder Tätigkeit besonders gelungen ist und ein dickes Lob verdient. Mit Freuden erkläre ich dann den anderen Kindern weshalb und ich bin immer wieder erstaunt, wie gut sie das aufnehmen und nachvollziehen können. Statt es fies zu finden oder gemein freuen sie sich mit dem betroffenem Kind mit.