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Klärt ihr auch über die Langzeitfolgen für Mutter und Kind nach einem Kaiserschnitt auf und forscht ihr auch darüber?

Beispielsweise über:

Langzeitfolgen:
Noch immer werden Frauen über die Langzeitfolgen eines Kaiserschnitts zu wenig aufgeklärt. Vor allem die Auswirkungen auf die weiteren möglichen Schwangerschaften sind es, über die Frauen meist wenig Bescheid wissen. Kaiserschnittmütter werden seltener ein zweites Mal schwanger. Das Risiko für Plazentaeinnistungsschwierigkeiten in der Folgeschwangerschaft ist deutlich erhöht sowie die Wahrscheinlichkeit für eine Uterusruptur während der nächsten Geburt. Eine Frau, die einmal per Kaiserschnitt entbunden hat, wird bei der nächsten Schwangerschaft als Risikopatientin behandelt und ihre Wahlmöglichkeiten für die folgende Geburt sind deutlich eingeschränkt. Eine Frau sollte deshalb immer auch nach dem Gesichtspunkt der weiteren gewünschten Schwangerschafte beraten und behandelt werden.

Psychische Auswirkungen:
Auf der psychischen Ebene bedeutet ein Kaiserschnitt für viele Frauen ein verhindertes Geburtserlebnis. Ob ein Kaiserschnitt für eine Frau zu einem belastenden oder gar traumatischem Ereignis wird, ist von vielen Faktoren abhängig- denn entscheidend ist zum Beispiel, wie der Kaiserschnitt abgelaufen ist, ob die Frau mitbestimmen konnte oder nicht, ob sie Angst um ihr eigenes oder das Leben ihres Kindes hatte und vor allem ob sie während der Geburt durch medizinisches Personal oder Angehörige Unterstützung erlebt hat.
Frauen kämpfen häufig mit folgenden Gefühlen: Trauer, Enttäuschung, Wut, Versagensgefühle, Selbstzweifel, Ohnmacht, Angst oder Schuldgefühle;
Gedanken wie "es nicht geschafft zu haben", "keine richtige Geburt erlebt" , "zu früh aufgegeben" , nicht genug ausgehalten zu haben", können sehr quälend sein.
Frauen nach einem Kaiserschnitt leiden häufiger unter Stillproblemen. Die Mutter-Kind Interaktion findet später statt und ist durch Wundschmerzen deutlich erschwert. Aufgrund eines erschwerten Stillbeginns stillen Sectio-Frauen weniger und kürzer als spontan Gebärende.

Folgen für das Kind:
Per Kaiserschnitt entbundene Kinder haben mehr Anpassungsschwierigkeiten und ein höheres Risiko per Maske beatmet werden zu müssen.
Ein Kaiserschnitt ist eine weitaus belastendere Geburt für ein Kind als eine gewöhnliche Spontangeburt- weil der Organismus des Kindes nicht durch die natürlichen Wehen auf den Übergang zwischen intrauteriner zu extrauteriner Welt vorbereitet wird. Das Kind wird sozusagen herausgerissen und hat kaum Zeit sich selbst auf diesen Wechsel einzustellen. Aus diesem Grund ist es auch für ein Kind wesentlich vorteilhafter, echte Wehen erlebt zu haben- auch wenn die Geburt womöglich dann nach vielen Stunden mit einem Kaiserschnitt endet. Aus der pränatalen Psychologie weiß man schon lange, dass Kinder vor der Geburt mit allen Sinnen wahrnehmen können. Die Geburt eines Menschen ist der erste ganz wichtige Kontakt mit der Welt "draußen" und kann bei einem traumatischen Verlauf eine Quelle von Angst darstellen. Auffälligkeiten im Verhalten des Kindes wie zum Beispiel häufiges Schreien, starke Berührungs- oder Trennungsängste oder schreckhaftes Aufwachen können ursächlich mit dem Kaiserschnitt zusammenhängen.
Neuere Studien weisen auf ein erhöhtes Allergie-, Asthma- u. Diabetesrisiko als auch vermehrte Immundefekte und Leukämien bei Kaiserschnittkindern hin.

Zwei meiner Freundinnen haben nämlich einen Wunschkaiserschnitt vereinbart, völlig unnötig da sie nur Schiss vor einer natürlichen Geburt haben. Zudem sie über die Folgen eines Kaiserschnitts – gerade über den psychologische Aspekt- nicht informiert wurden.
Wenn ihr darüber Informationen und Forschungsergebnisse habt, sag ich meinen Freundinnen sofort sie sollen sich bei euch melden, um die Folgen eines völlig unnötigen Kaiserschnitts dank eurer Forschung doch noch zu verhindern.
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Danke, dass diese sehr wichtigen Aspekte erwähnst. Ich selbst hatte einen (Not-)Kaiserschnitt und empfand diesen als sehr schlimm. Wie das Kind aus mir herausgerissen wurde, werde ich niemals vergessen. Beim zweiten Kind drängte mich mein Arzt auf einen geplanten Kaiserschnitt. Ich habe mich erfolgreich gewehrt und hatte eine unkomplizierte normale Geburt. Es ging mir psychisch viel besser und die allgemeine Erholungszeit ist nicht zu vergleichen. Aber mit einem Kaiserschnitt ist der Ops, das Ops Team "verkauft", der Arzt ist "schneller" wieder "frei" und das Spitalbett länger verkauft. Diese wirtschaftlichen Faktoren sind nicht zu unterschätzen.

Ich berichte hier nur von meinen eigenen Erlebnissen - ich stehe jeder Frau ihre eigene Entscheidung zu und weiss auch, dass natürliche Geburten Frauen traumatisieren können.