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Danke liebe Regenbogenwetter für diese wunderschönen Zeilen.

Ich werde nochmals das Gespräch mit der Kindergärtnerin suchen und mir die Zeit nehmen, einmal den Kindergarten zu besuchen und die ganze Situation zu beobachten. Beim ersten Gespräch nach einigen Monaten nahm ich das ganze vielleicht zu wenig ernst. Aber nachdem sich die Situation nun nach so vielen Monaten nicht verändert hat, und das Ganze meine Tochter bedrückt, schicke ich sie morgens gar nicht mehr gerne in den Kindergarten (sie geht aber sehr gerne, das hilft mir dann wieder ;).

Tausend Dank für alles. Am liebsten würde ich mich erkenntlich zeigen mit einem feinen Kuchen oder so :) aber das wird wohl schwierig. Vielen lieben Dank. Ich verspreche, ich berichte wie alles weitergeht ;)
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Regenbogenwetter, eine Spielgruppenleiterin wird offensichtlich von mehr Idealismus beflügelt als eine Kindergärtnerin! Wage zu sagen: Spielgruppenleiterin zu sein ist eine Berufung - während Kindergärtnerin (nur) ein Beruf ist (und erst noch gut bezahlt)! Schon deshalb kann man Spieli und KIGA's nie und nimmer miteinander vergleichen. Überhaupt sind Spielgruppen/Waldspielgruppen sehr wertvoll und tragen offensichtlich der Individualität und Persönlichkeit eines jedes einzelnen Kindes mehr Rechnung! Aus meiner Sicht sind Spielgruppen wesentlich wertvoller als die staatlich finanzierten KIGA's! Meine Meinung :-)
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Spieli, ich stimme dir 100% zu. Der Kindergarten wird immer mehr "zur Schule". Die Förderung des Kindes innerhalb des Kindergartens nimmt immer mehr ab, man schickt das Kind dann lieber in die Therapie oder zur Abklärung und dann in die Therapie. Ich kenne eine Kollegin und die hat eine Kollegin als Kindergärtnerin und deren Kindergärtner sind von 100% 80% in einer Therapie. Da stimmt doch was nicht.
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Ach je... immer das gleiche Klageliedchen.

Denkt vielleicht irgendwer hier in diesem Forum auch mal daran, wieviele Auflagen der Kanton uns Lehrpersonen macht? Kennt ihr die überhaupt? Schon mal in einen Lehrplan reingeguckt und sich damit auseinander gesetzt? Die Regierung wählt ihr meine Lieben!!!

Wisst ihr, dass wir auch kontrolliert werden? Dass es regelmässige Qualitätskontrollen an den Schulen gibt?

Insofern ein grosses Ja, Spielgruppe und Kindergarten sind zwei Paar Schuhe. Das ergibt sich rein schon von dem Alter der Kinder her. Aber darüber herzuziehen und sie zu vergleichen- ist schon kreuzfalsch und verkehrt.

Gerade jetzt wird wieder gestrichen für das neue Schuljahr- über 200 Stellen werden vom Kanton nicht bewilligt!! Alles Stellen, die neu nötig wären von den Kinderzahlen her. Sparmassnahmen heisst es.

So meine Lieben, und dann möchte ich gern mal Euch sehen als Kindergärtnerin!!! Ehrlich, ich geb mir immer so Mühe und "reiss mir den Arsch auf" - versuche das Unmögliche möglich zu machen und jedem einzelnen Kind und Eltern gerecht zu werden. Soll ich mal auflisten, WAS von einer Kindergärtnerin alles verlangt wird? Was IHR alles verlangt? Dann müsst ihr aber viel Zeit mitbringen, denn die Liste würde sehr lang werden.

Schon einmal daran gedacht, dass die langen Unterrichtszeiten mit Schuld sind an der Misere? Und wer will die? Ihr, damit ihr arbeiten könnt!! Die Wirtschaft ringt sich natrülich vor Freude die Hände.
Schon einmal überlegt, dass der Kindergarten heute alles abdecken muss und dadurch wenig Zeit für regulären Unterrricht bleibt? Turnen, Wald, Kochen und und... Aber nur weil die Kinder länger bleiben und weniger häufig kommen kann man nicht mehr in sie "hineinpumpen". Die Folge also ist, dass man weniger Zeit hat, die Kinder gezielt auch anders zu fördern. Es bleiben auch andere Sachen liegen...
Und ich kann mitreden. Ich habe so ziemlich schon alles mitgemacht, alle mögliche Unterrrichtsformen und und. ...Ich stehe seit 26 Jahren im Berufsleben.

Wisst Ihr was mich stört? Früher waren die Mütter dankbarer. Es wäre so schön wieder vermehrt nur mal ein bewusstes "Danke" zu hören.
Schreibt Euch das bitte hinter die Ohren, die eine oder andere Kollegin wäre sicher froh darum. Es wurde nicht nur gefordert und verlangt und kritisiert... man schätzte es und wusste, dass die Kindergartenarbeit aufwändig ist.
Kindergärtnerin ist eine Berufung und wir engagieren uns wirklich auch sehr und sind nicht minder mit viel Liebe dabei.
Also ehrlich hey...
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Hinweis: Spreche vom Kanton Aargau...
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hmm: Ich wusste darüber Bescheid, aber es ist gut, dass du hier "aufklärst" ;)
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Also Wald und kochen haben wir hier bei uns im Kindergarten nicht gehabt...
Ich war übrigens mit unseren Kindergärtnerinnen immer sehr zufrieden ..
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Hmm, du schreibst sehr treffend. Darum habe ich beschlossen, nicht mehr als Kindergärtnerin zu arbeiten. Es passt einfach alles nicht mehr zusammen... Traurig, aber wahr
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Tja Rumpelstilzchen, ich verstehe dich total. Ich komme mir auch oft vor wie im falschen Film und frage mich ab und zu " wofür tue ich das eigentlich?" Der Idealismus ist in all den Jahren längst abgeblättert- beweisen muss ich mir selbst und auch gegen aussen längst nichts mehr... und ich begreife jede Aussteigerin sofort. Dumm nur- oder vielleicht ein Glück ?- dass viele jüngere Kolleginnen gar nicht wissen, wie es anders sein könnte.

Dass das Geld lockt und man darum nicht als Kigä sondern als Lehrerin arbeitet ist auch so ein trauriger Missstand. Gut ausgebildete Fachpersonen sind zurzeit echte Mangelware!! Und der Bereich Kindergarten komme in der Ausbildung auch zu kurz, höre ich oft.

Und wer leidet unter all diesen Zuständen, die ich hier beschrieben habe? Diejenigen die arbeiten. Da komme ich mir zuweilen auch wie ein Narr vor... .

- In den letzten Jahren hatte ich "zufällig" ständig extrem schwierige Kindergruppen- immer lief vorher einiges schief und ich übernahm dann und musste die Gruppe zuerst mal wieder einigermassen ins Lot bringen. Mag Zufall sein, aber zuweilen frage ich mich schon: Ist das nun unsere Zukunft?
Wir hätten einen so schönen Beruf, aber ich tue nichts anderes als Versäumnisse aufzuholen... Versäumnisse der Eltern und von Fachpersonen. Helfen wo`s brennt. Weil mir die betroffenen Kinder so leid tun.
Und als Dankeschön bekommt man:Nix. Es ist für alle selbstverständlich. Dahinter steckt aber eine Menge zusätzliche Arbeit.
Ich könnte es mir auch einfacher machen wie so viele Berufskolleginnen. Dann sollen doch andere geradebiegen, warum eigentlich ausgerechnet ich? Ich stehe mir aber selber im Weg, weil ich hohe moralische Ansprüche und Werte habe. Entweder ich akzeptiere die heutigen Umständen oder ich steige aus- andere Wege gibt es tatsächlich nicht.
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Eben das ist der Punkt: Ich habe eine hohe Anforderung an mich selber, will möglichst jedes Kind dort "abholen", wo es in der Entwicklung steckt, mir Zeit für die Kinder nehmen können, sie abzuleiten, die Welt und Zusammenhänge entdecken, erfahren und verstehen zu können. Heutzutage werden Kinder schubladisiert, auf Defizite reduziert, wie Dosen abgefüllt und weiter gereicht. Das reicht mir aber nicht, und deswegen ziehe ich die Konsequenzen... Traurig, weil ich den eigentlichen Beruf liebe.
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Mich würde interessieren, was wir Eltern den versäumen den Kindern mitzugeben? Ich begleite (da die einzige Hausfrau) regelmässig den Kindergarten. Ich finde es streng, weil 20 Kids einfach eine Wahnsinnsenergie haben. Aber die Kinder an sich sind alle liebenswert und wenn die Eltern ihre Kinder abholen, habe ich immer den Eindruck, dass alle ihre Kinder lieben. Also, wo happerts?
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Das aktuellste Beispiel: Wir machten einen Postenlauf zu einem bestimmten Thema. Hernach mussten die 6- Jährigen den Posten zeichnen, welche ihnen am besten gefallen hat. Ich tat nix anderes als ständig zu erwähnen: Guck mal, der Mensch hat ja kein Gesicht...da fehlen Haare...wo sind die Füsse.... bitte ausmalen.... usw. Bei JEDEM Kind!! Wir waren zwei Abteilungen zusammen, und sofort fragte ich eine dritte Kigä, ob sie das Problem auch habe. Ihre Antwort: Ja, man merke einfach, dass die Eltern heute nicht mehr zeichnen mit den Kindern. Tatsächlich lernte auch ich vor ein paar Wochen den Kindern wie man eine Sonne zeichnet, ein Haus, ein Baum ect. Das tat ich früher kaum und wenn nur bei einzelnen Kindern.