Unser Kind war mit 16 Jahren im Spital für drei Tage wegen einer Mandeloperation. Für mich war von Anfang an klar, dass immer ein Elternteil dabei sein würde. Schlussendlich war es dann einfach tagsüber, da sich das Kind zutraute, in der Nacht ohne Begleitung zu sein. Im Zeitalter von Personalmangel hätte ich nie ein frischoperiertes Kind alleine im Spital zurückgelassen...Somit konnte ich sicherstellen, dass Schmerzmittel bei Bedarf verabreicht wurden, ebenso habe ich regelmässig die Eisbeutel gewechselt. Zudem wurde ihm Essen aufgetischt, was es nie hätte bekommen dürfen mit seinem Hals, einen halben Tag nach der OP.
Bei Bekannten haben wir erfahren, wie es auch sein kann, wenn die Kinder und Jugendlichen keine dauerhafte Begleitung haben die sich für ihre Interessen einsetzen. Da hat sich der Jugendliche wegen Schmerzen gemeldet und sollte dann anhand einer Skala von 0-10 angeben, wie hoch die Schmerzen sind. Der Jugendliche hatte noch nie sowas gehört und sagte 6, mit dem Resultat, dass er keine Schmerzmittel erhielt (!!). Als wir ihn besuchten, lagen die warmen Eisbeutel auf dem Nachttisch, anstelle von frischen kalten auf seinem Hals.
Da wir auch in unserem Gesundheitswesen auf afrikanische Verhältnisse zusteuern werden, da kann nur ins Spital wer durch Angehörige die Grundpflege und Betreuung gewährleisten kann-plädiere ich dafür, Kinder und Hilflose nur begleitet ins Spital zu geben.