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Aargauerin - klar ist nicht jedes Kind zu dem Alter geeignet für eine Krippe, aber was ist wenn es den Eltern nicht möglich ist das Mädel wieder raus zu nehmen?
Ich finde der kleinen tut es gut mit den anderen Kindern im Kontakt zu sein, auch wenn sie momentan viel Zuwendung benötigt. Ich versuche mein bestes und ich gebe ihr wirklich viel Zuwendung, es hat sich bis jetzt auch noch auf kein anderes Kind "abgefärbt". Sie ist sehr wissbegierig und ich finde dann ist es schon ein Vorteil wenn sie die Welt bei uns erkunden kann. Es ist denke ich nur eine Phase. So lange ich es mit mir vereinbaren kann und wenn es niemanden benachteiligt, dann werde ich weiter an ihrer Seite bleiben. Ich denke sie braucht momentan, aus welchen Gründen auch immer die Sicherheit und wenn sie diese bekommt dann schadet es ihr doch nicht... Wenn sich ihr Verhalten verschlechtert oder Verhaltensauffälligkeiten dazukommen, dann ist es klar das wir mit den Eltern über eine alternative sprechen müssen. Es hat am Anfang ja super geklappt.
Aber danke für deine Sicht, Unrecht gebe ich dir nicht. Nicht jedes Kind ist dafür geeignet.

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Ja, und wieder gebe ich dir recht, solche Eltern kenne ich auch. Sie wollen die Erziehung der eigenen Kinder in die Hände anderer geben weil sie selber entweder überfordert sind oder schlicht weg einfach zu egoistisch. Ich finde wegen letzteres sollte man keine Kinder kriegen! Überfordert mit Kindern-wer ist das nicht wenn diese noch so klein sind.

Ja, natürlich sind die Eltern unersetzlich und müssen für die Kinder der Mittelpunkt sein. Wir Erzieher übernehmen aber trotzdem die Erziehung und Verantwortung für das Kind wenn es bei uns ist.

Also auch Erfahrung weiß ich das das System "Kinder und Erziehung" in Österreich und der Schweiz besser funktioniert und besser a gesichert ist. Es ist mit Deutschland nicht zu vergleichen, leider. Bei uns müssen beide Elternteile arbeiten gehen, sonst ist man irgendwann am Existenzminimum. Als alleinverdiener hast du schlechte Karten, es sei denn der Mann verdient für beide. Und so ist es wirklich nicht.
Ich musste mein Kind auch schweren herzens in die Krippe geben weil wir uns es einfach nicht leisten können das ich zu Hause bleibe. Rechnungen müssen bezahlt werden und wir leben nicht auf großem fuss.

Aber ja, wenn ich sehe das Kind quält sich bei uns weil es ohne die Eltern einfach nicht mehr aushält, dann heißt es auch für mich, das es noch zu jung ist und zu Hause betreut werden muss-von Mama oder Papa...

Kinder sind so wertvoll, man sollte die Zeit mit ihnen genießen...
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Tönt super.

Meine 30 jährige Erfahrung als Kindergärtnerin in der Schweiz hat mich gelehrt, dass nix ohne Eltern geht.
Immer brav informieren und im Austausch sein. Es ist wichtig , dass das Kind spürt dass beide am gleichen Strick ziehen und so vermittelt bekommt, dass die Richtung stimmt und dass sich kein gegenseitiges Ausspielen lohnt.

Pass auf mit dem Begriff " Ersatzeltern". Ich persönlich stosse mich irgendwie daran. Es ist eigentlich nötig dass Eltern begreifen, dass sie unersetzlich sind!!! Wenn man sich als Ersatzmutter fühlt, vermittelt man das doch weniger...

Ich betonte immer die Wichtigkeit, dass Eltern die volle Verantwortung tragen- nur sie. Und dementsprechend wichtig und letzlich massgebend sind.

Ich kenne mich mit Deutschland nicht aus. Ich wage nur einzuwerfen, dass aber viele Menschen die Messlatte sehr hoch haben und sich auch immer alles leisten wollen... und das Gefühl haben das Kind brauche alles...

Manche geben ihr Kind auch in die Krippe weil sie eigentlich so denken, die wissen wie das Erziehen geht und der soziale Bereich ist automatisch abgedeckt und kaschieren so die eigenen Aengsten und das Gefühl evt. versagen zu können oder es nicht richtig zu tun.

Oder sie benutzen der soziale Bereich und die Rundumförderung als Ausrede, um das schlechte Gewissen zu kaschieren: Dass man nämlich aus purem Egoismus selber arbeiten möchte. Ganz einfach weil es Spass macht und einem erfüllt. Ein zufriedenes Mami bringe mehr, heisst es dann.

Na ja, mag sein, wenn aber das Kind leidet finde ich, dass Eltern ruhig noch zwei drei Jahre warten können damit. Kinder haben bedeutet auch persönlichen Verzicht. Dafür geben die ja wieder Neues zurück.

Eben: Man kann nicht immer alles haben ;--))
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Ich weiß was du meinst, ich Grunde denke ich, man sollte die kleinen so lange wie möglich bei Mama oder Papa lassen, diese Zeit ist so wichtig, für beide!

Es gibt aber auch die andere seite, manche Eltern müssen einfach wieder zur Arbeit gehen, in Deutschland wird man ja bestraft wenn man Kinder bekommt und ist somit auch irgendwo gezwungen wieder arbeiten zu gehen! Keiner kann es sich leisten 3 oder mehr Jahre erziehungszeit zu nehmen, leider.

Die Eltern geben die kleinen in unsere Hände, somit sind wir ja irgendwo auch "die ersatzeltern" doof gesagt, bei uns finden die auch liebe und werden "behütet". Natürlich nicht in dem Ausmaß wie zu Hause.

Und ja, ich gebe dir vollkommen recht, ich denke auch das die kleine das Verhalten erlernt hat. Ich habe es im Hinterkopf, und ich werde der kleinen das Verhalten auch wieder "abgewöhnen". Ich arbeite da jetzt schon dran, weil es momentan wieder besser klappt. Aber ich werde sie jetzt auch nicht einfach wieder fallen lassen. Die abnabelung muss langsam erfolgen. Ich habe mir ja schon einen Plan gemacht und dies mit meinen Kollegen auch besprochen. Ich denke, das wir das hinbekommen, zumindest sind wir auf einem guten Weg.

Es ist lehrreich für alle, durch Erfahrungen kommt man immer wieder auf neue Wege. Ich bin kein Mensch der aufgibt wenn ich das Gefühl habe das es zu kämpfen lohnt. Dabei geht es nicht um mich sondern um die Kinder. Und wenn die Kinder mir signalisieren, das da grade etwas nicht richtig läuft, dann versuche ich sie aufzufangen und nicht loszuwerden weil sie grade "etwas anstrengend" sind.
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Genau das ist es doch: Die Bedürfnisse der Eltern zählen, Deine Bedürfnisse zählen...

...und das Kind?

Kriegt eine Sonderbehandlung.

Das tönt jetzt alles natürlich sehr abgedroschen und ist extrem hart formuliert, ging mir aber spontan durch den Kopf.

Ich bin sehr dafür, dass man den Kindern Zeit schenkt, behaupte auch, dass Kinder spüren wenn man innerlich an sie glaubt so wie Du...

Aber so jung?

Oder lehrt das Kind: Wenn ich weine und Mühe habe kriege ich besonders viel Aufmerksamkeit... und verlangt das dann später in der Spielgruppe, im Kindergarten usw. .

Das wahre Defizit, nämlich die Zeit mit Mami verbringen zu können und ihre Nähe zu spüren und die Sicherheit mit ihr zu haben, wird nicht gefüllt damit. Das kann nur Mami erfüllen und bieten und niemand anders. Ist nun mal so. Mami ist Mami und besonders.

Das eigentliche Defizit wird so kaschiert.

Tönt wieder sehr hart. Aber verstehst Du wie ich es meine?