Mich sticht ein bisschen der Gwunder: Was treibt Dich an eine Kita eröffnen zu wollen? Eine Kitaleiterin verbringt den Grossteil ihrer Arbeit im Büro und nicht bei den Kindern.
Und an alle:
Was mir auch auffällt im Vergleich vor noch ca. 10 Jahren: Neuerdings preisen sich Krippen mit einem pädagogischen Konzept nach XY und zudem werden über die Kinder persönliche Portofolios geführt worin jeder (!!) Entwicklungsschritt schriftlich festgehalten wird- eine Menge Arbeit. Ich behaupte nicht, dass es alle so machen, aber bei denen wo ich mich dieses Jahr bewarb schon.
Eine Tendenz die mir persönlich missfällt.
Warum ist das so? Weil Eltern wirklich diese Ansprüche erheben und finden, wenn ich so viel zahle will ich auch was erhalten dafür? Findet man nur Geldgeber und Sponsoren wenn man professionel klingt? Erhält man nur so Bewilligungen? Müssen Krippen Werbung machen um die Plätze füllen zu können? Will man sich abheben wegen der Konkurrenz? Ursprünglich war der Hauptgedanke eine Betreuung anzubieten damit Eltern arbeiten können. Wo bleibt der Kerngedanke in allem? Ich als Mami hätte nur den Wunsch, dass das Kind sich wohl fühlt und es die Gelegenheit hat und nutzt mit anderen Kindern zu spielen. Braucht es die "Verpackung" wirklich? Es ist ja mehr als das, es wird zum Leitziel und soll die Erzieherhaltung der Pädagogen prägen. Aber genau an diesem Punkt folgt mein ABER...
Ist es denn nicht so, dass vor allem eines zählt: Die emotionale und soziale Geborgenheit? Wenn die gewährleistet ist es egal, ob das Kind nach XY oder YZ pädagogisch geführt wird oder gar nicht provokativ gesprochen. Für mich sind das die Grundpfeiler die bedingen, dass sich das Kind für andere Themen öffnen kann, weg vom "ich"- Thema kommt und sich für das Umfeld zu interessieren beginnt.
Zudem habe ich unterdessen nach vielen Jahren Kindergarten beobachten den Eindruck erhalten, dass jedes Kind zum Ziel kommt, egal ob die Kigä nun engagiert ist und viel macht oder heimlich kneifft. Wenn sie lieb ist und sich gut verkaufen kann ist alles palletti- Eltern glücklich, Kind glücklich- und niemand guckt dahinter oder spürt das Bedürfnis zu wissen, was wirklich geschieht während dem Unterricht und ob individuelle pädagogische Förderung da ist wie alle (ISF) es verlangen. Es braucht sehr, wirlich sehr viel bis wirklich was schief geht. Das zeigt mir, dass Erzieher (und auch Eltern) generell vielleicht heutzutage die Latte und Massstäbe zu hoch ansetzen... Ausserdem vertretete ich die Ansicht, dass die Eltern massgeblich entscheidend sind, mehr als die Kindergärtnerin. Sind in einer Krippe die Erzieher also Elternersatz und deshalb so sehr wichtig? Aber Eltern sind auch nicht ausgebildetete Pädagogen...
Ich weiss nicht ob man versteht was ich meine. Aber die besten Kindergärtnerinnen sind die Authentischen, egal was und welche Pädagogik sie vertreten, so meine persönlich gefärbte Erfahrung. Schwarze Schafe gibt es überall. Tja und deshalb stört es mich, wenn eine Krippe den Mitarbeiterinnen ein Konzept vorlegt und von allen die gleiche Verhaltensweise und pädagogische Einstellung verlangt. Wenn jede Person ihre Stärken einbringen könnte würde man vielleicht auch vielen Kindern gerecht werden; ist doch auch eine Möglichkeit?
Denn es ist doch wie bei den Eltern: Es können nicht alle in den gleichen Topf geworfen werden. Wer sich selbst treu bleibt und in sich ruht, sein Kind beachtet und achtet ist ein guter Erzieher.
Und im Kiga merke ich vor allem in einem Bereich einen Unterschied von privat und Krippenkindern: Im soziale Bereich. Aber ich behaupte wenn man ehrlich ist: Sonst nicht unbedingt noch mehr...
Warum sich also selber diesen Druck einer Führung von Portofolio bis ins kleinste Detail aussetzen und dem Vertreten einer Pädagogik von XY... im Grunde genommen müssten sich die Ziele ändern je nach Gruppenzusammensetzung...
Wie gesagt ich bin nicht vom Fach. Ist es ein Bedürfnis und eine Notwenigkeit oder einfach eine Modeerscheinung der heutigen Gesellschaft, wie ich es vermute? Liege ich falsch?