Dieser Eintrag ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte gerne noch eine andere Situation hinzufügen: Der zehnjährige Sohn meines Partners hat eine Schulaufführung, an die er uns beide begeistert eingeladen hat. Wir würden sie auch beide sehr gerne sehen, aber nun rastet seine Ex-Frau komplett aus, wenn ich mitgehe. Erst drohte sie dem Sohn, dass sie nicht an die Aufführung komme, wenn ich dabei sei und nun droht sie meinem Partner, dass er die Kinder nicht mehr sehen dürfe, wenn ich mitkomme. Wie reagieren? Sich immer und immer wieder erpressen lassen zum "Wohl des Kindes"?
Das Problem ist, dass wir nicht wirklich bestehende Angelegenheiten ansprechen können. Ihr (Kommunikations-)Niveau ist leider nicht sehr hoch, klärende Gespräche unmöglich, weil sie gleich sehr vulgär und nur über Telefon ihren Frust loswerden will - einer direkten Begegnung weicht sie aus (Sie grüsst mich nicht einmal, obwohl ich meinen Partner erst lange nach der Scheidung kennengelernt habe und somit nun wirklich nichts mit ihren damaligen Beziehungsproblemen zu tun habe). Auch erwähnt sie ständig, dass die Kinder wütend auf mich seien und nicht zum Vater kommen wollen wegen mir. Wenn der Vater dann das Gespräch mit dem Kind sucht, existiert nichts dergleichen.
Was ist jetzt "wahr"? Sie als Mutter hat sicher ein besseres Gespür für den emotionalen Zustand ihrer Kinder, als der Vater, der sie nur max. alle 2 Wochen sieht oder ich. Wir erleben die Kinder bei uns immer als sehr zufrieden und ausgeglichen, wenn sie nach Hause gehen (was sie übrigens nicht immer gerne machen....). Kaum sind sie zu Hause, werden sie ausgefragt (sogar der 5-jährige Kleine fragt schon nach, wo wir jetzt genau auf dem Ausflug waren und versucht sich das Wort zu merken!) und meisten kommt eine für uns völlig verzerrte Rückmeldung in der Art "was muss ich gerade erfahren!". Wenn diese unterschiedliche Information uns schon verunsichert (Kindeszustand), wie muss es dann erst für die Kinder sein, die jeweils diese von Seiten Mutter gehässigen Anrufe 1:1 mitbekommen (sie sind im Hintergrund zu hören, sind also in der Nähe während dem Gespräch). Mit der Mutter ist es unmöglich zu reden, die Bezugspersonen in Umgebung der Kinder hören nur, wie schlimm wir sind - an wen sollen sich da die Kinder wenden? Wem noch vertrauen?
Und zurück zur Schulaufführung: Wieder einmal der Erpressung nachgeben und nur der Partner hingehen oder dem ursprünglichen Wunsch des Sohnes nachgehen, und ihn beide bestaunen und beklatschen gehen? Oder gar nicht hingehen? Und immer wieder regiert die Angst, dass der Vater seine Kinder nicht sehen darf, weil die Mutter ihre persönlichen Probleme weit über das Kindeswohl stellt.
Da schäme ich mich als Frau für das Verhalten einiger Ex-Gattinen ihren Ex-Männern gegenüber. Ich bin selber geschiedene Mutter eines inzwischen erwachsenen Sohnes. Mit ein bisschen Toleranz und Grösse und dem Kindeswohl vor Augen ist soviel machbar - und die Kinder um so viel glücklicher!!!!!