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Bist du denn nicht mehr in psychiatrischen Behandlung nebst Hausarzt?
Man kann auch selber einen Psychologen selber konsultieren. Ich habe das vor vielen Jahren mal gemacht als ich auch nicht weiter wusste. Ich bin heute noch froh mich dazu überwunden zu haben und ich schäme mich auch dessen gar nicht.
Das wäre auch ein Weg.

Kann dich der Hausarzt vielleicht mal eine Woche krank schreiben? Damit du mal durchatmen kannst und entschleunigen?

Das mit der Wand ist keine gute Idee: Was wenn du danach doch weiterlebst aber körperlich schwer behindert bist?
Denke mal an den Schmerz den du deinen Kindern zufügen würdest mit deinem Ableben. Man ist nicht ersetzbar!

Hortensie, es gibt Wege die hinaus führen. Ich kenne das nur allzugut wie du hier beschreibst. Wenn ich es schaffe dann du auch.

Regel Nr. 1: Starke Hülle fallen lassen. Nein sagen - keine zusätzliche Aufgaben mehr ein halbes Jahr lang annehmen. Begründung: Die Zeit und Energie fehle. Laut aussprechen: Ich laufe zurzeit am Limit. Es ist erlaubt und okay, wenn man egoistisch für sich selber schaut. Manchmal fordert das Leben das. Darum Regel

Nr. 2: Schlechtes Gewissen ablegen. Blockiert nur alles und erfüllt keine Zweck ausser deine Heilung aufzuhalten. Du hast NICHT versagt!!

Regel Nr. 3: Das ist die wichtigste Regel: Mit sich selber geduldig sein. Manche Krisen dauern schlichtweg Monate oder gar einige Jahre lang. Aber man ändert sich dabei und kommt gestärkt daraus hervor. Auch Heilungsprozesse geschehen nicht von heute auf morgen. Für sie gilt dasselbe Zeitfenster. Also gib Dir Zeit!!

Regel Nr. 4: Alkohol MUSS weg. Er kostet unnötig Geld und führt mit Sicherheit in körperliche Abhängigkeit und kostet wertvolle Körperenergie. Energie fehlt dir ja aber momentan. Darum stell ein Kässeli auf und leg jedesmal einen Fünfliber hinein wenn du stark genug gewesen bist auf das Trinken zu verzichten. Damit reist du später dann mal. Wenn du das nicht schaffst, dann bist du bereits abhängig und solltet dich als erstes bei den AA melden.

Regel Nr. 5: Hilfe holen. Tipps hast du hier ja bekommen. Wenn die Hilfe nicht stimmt, sofort abbrechen und weiter suchen. Manchmal braucht es mehrere Anläufe bis man die rechte Person gefunden hat. Und vielleicht lohnt es sich auch gleich auf mehreren Schienen zu fahren...

Regel Nr. 6: Nicht aufgeben und Misserfolge auch in Kauf nehmen. Die gehören dazu. Zeig Biss und stell dich den Anforderungen. Es heisst nicht umsonst man kriegt nur das aufgeladen was man auch tragen kann! Und ich sage mir manchmal: Anderen Personen geht es noch schlechter als mir. Geben die einfach auf? Nein. Ich sollte besser dankbar sein, dass ich ein Dach über den Kopf habe und genug zu essen.

Regel Nr. 7.: Lernen die kleinen positiven Sachen und Momente im Leben zu sehen. Den Blickwinkel ändern und die positive Brille auf die Nase setzen. Geniesse das Lachen deiner Kinder, die warmen Sonnenstrahlen, die netten Worte hier im Forum.

Ich wünsche dir Mut für die ersten Schritte auf neuen Wegen.

2 Kommentare Sortierung: Neuste Bewertung Chronologisch

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Hallo
Vielen Dank für deine warmherzigen und wirklich hilfreichen Worte.
Ich bin sehr berührt.
Glg
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toll geschrieben!