Ich bin übrigens eher eine ruhige person werde nur selten laut oder von da sollte es also nicht kommen
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Hoi Minu
Bist du konsequent? Hast du feste Regeln? Eine fixen Tagesablauf? Gibst du ihr Grenzen? Erhält sie Lob? Genügend Aufmerksamkeit? Körperliche Umarmungen? Wie reagiert sie beim Freund? Ist noch ein leiblicher Vater da oder ist das der Freund? Gibt es allenfalls auch beim leiblichen Vater Probleme?
Von aussen tönt es so, als teste sie dich aus, wo bei Dir deine Grenzen sind. Diese Phase haben viele Kinder.
Manchmal können Kinder auch nicht genau sagen, wo der Schuh drückt. Man kann sie lernen auch mit dem Alter von vier Jahren, wie man es formulieren soll. Statt "Scheissmami" oder wie "Mama" schreibt " ich habe dich nicht gern" zu sagen " ich bin damit nicht einverstanden" oder "mich ärgert was du sagst" ect. Das braucht viel Geduld, denn man muss den gleichen Satz immer wieder wiederholen, damit sie es lernen können und auch verlangen, dass sie es anders sagen; aber es lohnt sich langfristig. Sehr verletztende Sätze sind nicht okay. Tue es auch wenn du sagst, man könne nicht mit ihr reden. Vielleicht klappt es ja in einer ruhigen Minute. Es ist auch wichtig, zwischendurch mal eine Liebserklärung zu geben. Einfach so mal ein Kind drücken und sagen: Weisst du, dass ich dich toll finde und ganz fest lieb habe?
Was ich auch oft tat bei meinen Kindern zu helfen zu reflektieren, wie sie sich fühlen und auch ihnen zu helfen, dies verbal zu formulieren. Bist du traurig? Wütend? Verärgert? Enttäuscht? Tut es weh im Herz? ect. Dann folgt das warum... weil er dir ein Spielzeug wegggenommen hat? Weil du es dir anders gedacht hast ? ect. Was ist die Lösung? ect.
Je früher man damit beginnt, um so besser. Meine Kinder streiten heute auf eine gute und speditive Art, und ich hoffe dass sie später auch in Partnerschaften eine gute Art haben werden, Konflikte zu erkennen und lösen. Und dass es ihnen auch in der Berufswelt und im Gesellschaftsleben hilft.
Um all das zu errreichen, habe ich sehr viel Zeit investiert. Auch meine Kinder untereinander brauchen manchmal sehr viel Zeit, bis ein Konflikt gelöst ist. Heute heisst es bei uns zuerst: Was ist das Problem? Sehen das alle Beteiligten so? Und dann: Was ist die Lösung? Wir (heute geht es zwar in der Regel ohne mich) versuchen immer, dass es möglichst für alle Beteiligten stimmt. Das ist ein hoher Anspruch, aber sehr oft klappt es. Und manchmal eben nicht. Aber Frustrationen zu ertragen gehört auch zum Leben. Auch die Erkenntnis dass es manchmal beim besten Willen keine Lösung gibt. Wenn man aber durch das Gespräch weiss, warum es so ist, kann man es besser ertragen und annehmen. Aber Kinder müssen das Rüstzeug zuerst lernen und es braucht auch Uebung.
Du kannst auch mal versuchen oben rechts einen Begriff einzugeben hier in diesem Forum, zum Beispiel "Trotzphase". Es gab schon ein paar Beiträge in diese Richtung hier im Forum.
Ein Wundermittel gibt es nicht. Es ist genau so wie "Mama" schreibt. Es braucht für das einfach sehr viel Geduld, Kraft und einen langen Atem. Genau das wünsche ich Dir! Manchmal hilft der Trick, dass man dem Kind zwei oder mehr Möglichkeiten zur Auswahl gibt, damit es das Gefühl erhält, mitbestimmen zu können. Aber auch da gilt: Konsequent das Gewählte durchziehen.
Konsequent sein heisst dem Kind eine Richtlinie zu geben. Dies brauchen alle Kinder.