6
Es ist traurig, zu sehen zu müssen, dass immer wie mehr Menschen an Burnout leiden.

Der Hauptgrund für Burnout ist (meiner Erfahrung nach), dass man Tag ein Tag aus DAS tut, was man NICHT tun möchte. Man sagt JA statt NEIN, man ist sich selber gegenüber nicht ehrlich, steht nicht zu seiner Meinung usw. Entweder weil man nicht kann, nicht darf, oder nicht den Mut hat das zu tun/sagen was man eigentlich möchte.

Dann kommt noch hinzu, dass man sich bei der Arbeit völlig verausgabt. Einfach, weil man in einer zu kurzen Zeit zuviele Dinge erledigen muss/möchte. - Auch da kann man oft nicht NEIN oder STOP sagen. Einfach, weil man Angst davor hat, man würde nicht gut genug sein, zuwenig Leistung bringen, oder schlimmstenfalls die Kündigung erhalten.

Man möchte es allen recht machen. Aber dabei vergisst man völlig, dass man selber eigentlich an erster Stelle stehen würde.

Ich habe in den vergangenen Jahren gelernt NEIN zu sagen. Und seither geht es mir besser als je zu vor. Wenn ich etwas nicht möchte, dann sage ich einfach NEIN. Ohne mich noch zusätzlich zu rechtfertigen.

Es fasziniert mich immer wieder, dass ein so kleines Wörtchen so schwierig ist, über die Lippen zu bringen. Aber wenn man ständig JA statt NEIN sagt, belügt man nicht nur sich selber, sondern auch die anderen.

Ich kann nur von mir persönlich und von meinen Beobachtungen her sprechen. Aber, an Burnout leiden vermehrt jene Menschen, welche einfach nicht das tun, woran sie Freude haben. Entweder weil sie nicht dürfen, sich nicht getrauen, oder einfach keine Möglichkeiten haben etwas zu tun, was ihnen Freude bereitet.

Und dann dreht man sich ständig im Kreis, weil man es erstens allen recht machen will, sich dann ständig anfängt zu rechtfertigen, sofern man sich mal nicht wohl fühlt.

Dann merken die anderen dass man schwach ist, und dann geht die Fragerei los, wo man sich dann wieder anfängt zu rechtfertigen und und und.

Darum glaube ich, ist ein NEIN der erste Schritt aus dem Burnout ;)

LG, Rebecca

1 Kommentar

3
nur leider ist das im Beruf nicht so einfach... wenn ich anfange, hier und da "nein" oder stop zu sagen, dann heisst es "ich bin nicht belastbar". Und irgendwann heisst es "wir können sie nicht mehr brauchen, tschüss". Und dann einen neuen Job suchen? Je nach Alter und Beruf kann ich dann auch nicht einfach auswählen und "nein" sagen, weil ich an was anderem mehr Freude hätte. Aber das "Was-anderes" ist dann evtl. einfach unrealistisch oder zu riskant. Kein Job - eine neue Belastung und ein Druck, vor allem wenn man Familie hat. Also sagt man lieber mal Ja als Nein im Job.
Aber im Privaten ist es sicher so, dass man mehr Mut zum NEIN-sagen haben sollte. Dazu braucht es wahrscheinlich einfach ein gutes Selbstwertgefühl...